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   Kolk Theaterproduktion  
 

Eine Gemeischaftsproduktion folgender Berner Künstler/innen:

    • Kolk produktion
    • Flügzüg
    • Die Ornithologen
    • Duo Denum
    • Spontantheater
    • Atelier für Zufallsforschung
    • Deco Mecco
    • Unterhaltsgruppe

zur Produktion

"Jukebox die Pilotsendung" entstand aus der Lust der beteiligten Künstler/innen, gemeinsam ein Variete Theater auf die Beine zustellen.

An einem denkwürdigen Brainstorming in der Volksküche des Berner Quartierhofs entstand die Idee, um eine live singende Musikbox, eine TV Show mit allen bekannten Elementen zu gestalten.

In nur zwei Monaten bauten wir die Idee zu einem zweistündigen Spektakel aus.

Die Show Einlagen und Musiknummern hatten die einzelen Künstler/innen zum Teil bereits in ihrem Repetior - sie konnten leicht in den Showrahmen integriert werden. Die andern Teile der Show entstanden zum grossen Teil aus Improvisationen spontan.

Anstelle mit einer expliziten Regie, arbeiteten wir mit einem ständig anwesenden Testpublikum aus uns selber. Das heisst die einzelnen Protagonisten/innen waren zeitweilig Autoren, Schauspieler, Regisseur und Techniker.

Reaktionen aus der Berner Presse....

TV-Eitelkeiten "Jukebox - Die Pilotsendung", "Der Bund" Samstag, 30.11.96

ddf. Während draussen auf der Schützenmatte die Chilbibahnen im Schnee dösen, geht im Dojo der Reithalle der grosse Televisions-Jahrmarkt ab: Im Studio 1 von 3zak wird die Pilotsendung von "Jukebox" eingespielt - eine jener Talkshows, wo man mit politischen Kalauern und Prominetenplaudereien die Pausen zwischen den Werbeblöcken füllt.

Der das tut, ist fast leibhaftiger als sein Vorbild: Martin Senti gibt als Henning Hella eine umwerfende Parodie von Harald Schmidt: Die Diktion eines Tele-Shopping-Verkäufers, das bleckende Grinsen, die schnoddrig-ungelenkige Arroganz, der vorschnellende Zeigefinger, Brille, Anzug, Frisur: All das ist dem Schmidt so akkurat abgeguckt, dass er sich als dessen Double anstellen lassen könnte.

Mitten im verkitschten 50er-Jahre-Dekor mit viel hellblauem Lack und rosa Neonlicht hockt eine gigantische Jukebox. Darin zwitschern regelmässig die "Ornithologen" ihre hübschen A-cappella-Nummern. Zum Inventar gehört auch Flüg-Züg, zwei famose Akrobaten, die mit konsequenter Slow-Motion selbst der Jongliererei noch frische Seiten abzugewinnen wissen.

weitere Leute der Gruppe Spontantheater stellen die Showgäste, etwa die Bojenfrau Pamela aus "Baywatch" (hat eine Panne mit ihre Brustimplanteten.). Damit ist - ebenso wie bei der karikierten Werbung - die Retortenwelt des Bildschirms bloss fallweise gelungen überzeichnet: Ueber deren Hohlheit macht sich mittlerweile ja sogar das Fernsehen selbst lustig.

Von wirklichem Schmiss ist Hennings schiefer Blick in die Presse. Flugs einige Schlagzeilen miteinander assoziiert, und schon stellt sich die Frage, ob im Falle von Blochers Sozialfall-Familie ("Blick") Armut eine Charaktersache ("Cash") sei. Oder es lässt sich, zwischen den Zeilen dem hiesigen Stapi durchaus undemokratischer Geist unterschieben: Weil er doch "sagt, was er will, und denkt, was er sagt".

 

Unbekümmert, "Berner Tagwacht" Samstag, 30.11.96

Auf Kanal 3 Zak ist zu sehen, was es sonst nirgends zu sehen gibt. Der Harald Schmidt-Klon Hennning Hella plaudert mit Gästen wie Pamela Sue Anderson, Bill Gates oder DJ Bobo, und in den Showblöcken dazwischen jagt ein Höhepunkt den andern: late night-showtime im Dojo der Reitschule. Hier ist alles wie im richtigen Fernsehen - nur viel witziger.

Die unbekümmerte TV-Persiflage ist dabei zwar nicht ganz frei von Hochnotpeinlichem und einigen Längen, dafür entschädigen jedoch Nummern voll von herrlichem Blödsinn und verblüffender Artistik. Neben den a capella singenden Ornithologen und den umwerfend komisch jonglierenden Flüg Züg ist unbestritten das Duo Denum der Höhepunkt des Programms. Beschreiben lässt sich diese Musiknummer kaum, man muss sie einfach gesehen haben.

Elio Pellin